Rückenprobleme: Ursachen und Lösungen

Rückenbeschwerden sind ein weitverbreitetes Problem, dessen Ursachen oft nicht nur in körperlicher Belastung, sondern auch in Stress und psychischer Anspannung liegen. Um Schmerzen und Verspannungen im Rücken vorzubeugen oder zu lindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Stress und Rückenbeschwerden

Stress ist eine häufige Ursache für Verspannungen und Muskelverhärtungen im Rücken, die langfristig zu chronischen Schmerzen führen können. Deshalb ist es wichtig, Entspannungstechniken in den Alltag zu integrieren, wie zum Beispiel Yoga oder progressive Muskelentspannung.

Entspannung für den Rücken

Entspannungsübungen müssen nicht kompliziert sein, sondern können auch im Sitzen auf einem Stuhl durchgeführt werden. Eine aufrechte Sitzposition und das bewusste „Hängenlassen“ des Körpers kann helfen, Verspannungen im Rücken zu lösen und Entspannung zu fördern.

Rückenschule für chronische Beschwerden

Bei chronischen Rückenbeschwerden kann eine Rückenschule helfen, in der gezielt Übungen für eine bessere Haltung und Entlastung des Rückens vermittelt werden. Regelmäßiges Training und das Einplanen von Zeit für sich selbst sind hierbei wichtige Faktoren für langfristigen Erfolg.

Krankenkassen und Volkshochschulen bieten entsprechende Kurse an, die Spaß machen sollten, um am Ball zu bleiben.

Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Rücken

Wer nur arbeitet und keine Zeit für sich findet, spürt das oft auch körperlich – zum Beispiel durch Rückenschmerzen. Seelische Entspannung und Sport zum Stressausgleich helfen

Zwar müssen wir dank technischer Hilfsmittel heute kaum noch selbst schwer tragen. Dennoch leiden viele Menschen unter Rückenbeschwerden. Schuld ist oftmals nicht die körperliche Belastung. Vielmehr liegt die Ursache häufig in der Psyche.

Stress schlägt auf die Rückenmuskulatur

Bei Stress verkrampft die Rückenmuskulatur und ermüdet schneller. Muskelverhärtungen, Verspannungen und Schmerzen sind eine mögliche Folge. Umso wichtiger ist es, auch mal „nein“ zu sagen und sich Zeit nur für sich zu nehmen. „Wer bei den ersten Anzeichen nicht eingreift, bei dem können die Schmerzen im Rücken chronisch werden“, warnt Graciela Scavino, Diplom-Sportwissenschaftlerin und Leiterin des Volkshochschulkurses „Rückenfit“ aus Hamburg.

Hat der Arzt bei Rückenproblemen ernste körperliche Ursachen ausgeschlossen, empfehlen sich meist Entspannungstechniken verbunden mit Sport. Pilates, Yoga und Tai-Chi sind ebenso geeignet wie Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training oder das Erlernen einer entspannenden Atemtechnik. Bei Verspannungen im Rückenbereich hilft gezieltes Training, wie es in einer Rückenschule angeboten wird.

Entspannung: Einfach mal hängen lassen

Entspannung für den Rücken muss nicht aufwendig sein. Ein Vorbild können wir uns zum Beispiel an alten Kutschern nehmen. Wenn die Männer abends müde von der Arbeit nach Hause gefahren sind, dösten sie gerne ein bisschen vor sich hin. Dabei nahmen sie eine entspannte Haltung ein, die stabil genug war, dass sie nicht vom Sitz gekippt sind.

Wer wie die alten Droschkenkutscher entspannen will, braucht dafür nur einen Stuhl. Aufrecht darauf setzen, die Füße fest auf den Boden aufsetzen und dann in sich zusammensacken. Dabei die Unterarme auf die Oberschenkel legen und die Hände nach unten baumeln lassen. Der Kopf hängt nach vorne.

In dieser Haltung lassen sich Entspannungsüben wie Meditationen oder Autogenes Training bequem durchführen. Ein weiteres Plus: Die Übung ist unkompliziert und lässt sich auch im Büro problemlos durchführen.

Den Rücken in die Schule schicken

Bei chronischen Beschwerden kann eine Rückenschule helfen. Hier lernen Geplagte, wie sie in Beruf und Alltag ihren Rücken entlasten können. Ein dauerhafter Erfolg zeigt sich allerdings nur bei fortwährendem Training. Nur zu oft dienen allerdings andere Pflichten und die Arbeit als Vorwand, sich vor dem Sport zu drücken. Rückentrainerin Scavino lässt diese Ausreden nicht gelten. „Regelmäßiges Training sollte in den Tagesablauf eingeplant werden“, rät sie. Ratsam ist es, diese Verabredungen mit sich selbst wie andere Termine in den Kalender einzutragen. Während des Trainings zu Hause am besten das Telefon ausstellen, und die Familie bitten, jetzt nicht zu stören.

Geeignete Kurse für den Rücken bieten viele Volkshochschulen an. Auch die Krankenkassen beraten und empfehlen Angebote aus der Nähe. Wichtig ist, dass das Programm Spaß macht. „Wer ohne Freude sportelt, bleibt nicht lange dran“, weiß die Diplom-Sportwissenschaftlerin aus Erfahrung. Und haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie sich endlich einmal Zeit nur für sich nehmen. Nur wer für sich selbst sorgt, kann auch anderen eine Stütze sein.

Nicole Schuster / www.apotheken-umschau.de; 10.01.2013, aktualisiert am 19.02.2013
Bildnachweis: Fotolia/Inga Dudkina